Schlafphasenwecker – Sanftes Wecken durch einen intelligenten Wecker
Geschätzte Lesezeit: 6 MinutenWer kennt es nicht: Der Wecker schrillt am Morgen und man springt aus den Federn. Auch wenn Sie ausreichend geschlafen haben, fühlen Sie sich wie gerädert. Ursache dafür ist meist die Tatsache, dass Sie aus dem Tiefschlaf gerissen wurden. Ihr Wecker hat sie nur zum falschen Zeitpunkt geweckt. Mit einem intelligenten Schlafphasenwecker passiert dies nicht. Dieser ermittelt ihre Schlafphasen und beginnt erst mit dem Weckvorgang, wenn die betreffende Person einen Schlafzyklus beendet hat.
Das Wecken in der Tiefschlafphase vermeiden
Jeder Mensch hat während des Schlafs mehrere Schlafzyklen, die sich jeweils in unterschiedliche Schlafphasen unterteilen. Heute gehen Wissenschaftler von vier Schlafphasen aus: Einschlafphase, Leichter Schlaf, Tiefschlaf- und die REM-Phase (rapid eye movement). In der Regel dauert das Durchlaufen der vier Phase rund 90 Minuten. Dieser Wert variiert allerdings bei jedem Menschen. Nach Beendigung des Zyklus beginnt der Vorgang erneut. Dabei sind die Leichtschlaf- und REM-Phase sehr nahe am Wachzustand. In dieser Phase ist es kein Problem geweckt zu werden.
Die erholsamste Phase des Schlafs ist bekanntlich der Tiefschlaf, hier ist der menschliche Körper völlig entspannt und liegt regungslos im Bett. Die Vitalfunktionen des Körpers sind in dieser Phase auf ein Minimum reduziert. Auch die Hirnströme sind deutlich reduziert. In der Tiefschlafphase erholen sich Körper und Geist. Das Immunsystem wird regeneriert und Wachstumshormone werden für die Zellerneuerung verstärkt gebildet. Wird der Mensch in dieser Phase geweckt, fühlt er sich unausgeschlafen und benötigt sehr lange, bis er sich wieder fit fühlt. Ziel ist es daher, möglichst nicht in der Tiefschlafphase geweckt zu werden.
Mit einem Schlafphasenwecker lässt sich der richtige Zeitpunkt bestimmen
Die Idee eines Schlafphasenweckers ist dabei denkbar einfach. Durch ein zeitnahes Schlaftracking werden die unterschiedlichen Schlafphasen ermittelt. Dabei hat sich besonders die REM-Phase als guter Zeitpunkt für das Wecken herausgestellt. Zwar wird der Mensch in dieser Phase möglicherweise aus einem Traum gerissen, jedoch fühlt sich die Person anschließend erholt und ausgeschlafen.
Die ermittelten Daten des Schlaftrackings werden somit direkt für den Weckvorgang herangezogen. Befindet sich der Schlafende noch im Tiefschlaf, wird das Wecken verzögert. Erst wenn eine REM-Schlafphase ermittelt wird, kann der Wecker seine Arbeit aufnehmen. Die Funktion des Schlaftrackers erfasst und analysiert den persönlichen Schlaf- und Biorhythmus und ermittelt gleichzeitig den passenden Zeitpunkt zum Wecken.
Ein Schlafphasenwecker weckt die betreffende Person somit nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt. Vielmehr wird bei dem intelligenten Wecken ein Zeitfenster angegeben, in dem das Wecken erfolgen soll. Dabei gibt es natürlich kein Verschlafen. Wer beispielsweise um 8:00 Uhr aufstehen muss, gibt hierbei einem zusätzlichen Zeitrahmen von 30 Minuten an. Der intelligente Wecker analysiert den aktuellen Schlaf und überprüft in diesem Beispiel den Zeitraum von 7:30 Uhr bis 8:00 Uhr. Erfolgt in der angegebenen Zeitspanne der Übergang in die REM-Phase, kann das Wecken beginnen. Da ein gesamter Schlafzyklus nur 90 Minuten dauert, sind in der Regel 30 Minuten völlig ausreichend, um den passenden Zeitpunkt für das Ausstehen zu bestimmen.
Verschiedene Techniken bei Schlafphasenweckern
Was sich zunächst einfach anhört, ist in der Praxis nicht immer einfach zu realisieren. Es gibt nur wenige Lösungen am Markt, die das Schlaftracking und gleichzeitig auch das intelligente Wecken vereinen. Entsprechend existieren unterschiedliche Techniken, um einen intelligenten Schlafphasenwecker zu realisieren.
Die leistungsfähigste Variante ist zweifelsohne die Messung der Gehirnaktivitäten über spezielle Sensoren, die sich direkt am Kopf der betreffenden Person befinden. Diese professionelle Technik wird in erster Linie in Schlaflaboren eingesetzt. Diese technische Lösung liefert zweifelsohne die besten Ergebnisse bei der Schlafanalyse. Allerdings ist diese Technik äußerst kostenintensiv und für einen längeren Einsatz wenig geeignet. Zumal die benötigten Sensoren den Träger beim Schlaf beeinträchtigen. Somit ist diese Technik für den privaten Einsatz kaum geeignet. Doch es gibt auch einfachere Lösungen, die für die tägliche Nutzung durchaus gute Ergebnisse liefern.
Ein klassischer Schlafphasenwecker
Eine durchaus interessante Alternative stellen Schlafphasenwecker dar, die anhand der Bewegung und verschiedenen Sensoren eine Schlafanalyse erzeugen. Anhand der erhobenen Daten wird dann der passende Zeitpunkt ausgewählt und der intelligente Wecker weckt den Nutzer. Dabei werden die notwendigen Daten in den meisten Fällen über ein Armband erfasst. Am Markt gibt es dazu einige spezielle Geräte, die ausschließlich als Schlafphasenwecker funktionieren, andere Funktionen sind nicht enthalten. Diese speziellen Wecker (z.B. von der Firma aXbo) analysieren recht genau die verschiedenen Schlafphasen. Ein separater Wecker, der auf dem Nachttisch steht, nutzt die drahtlos übertragenen Daten und leitet dann zu passender Zeit das Wecken durch einen Weckton oder durch Musik ein.
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Eine Smartwatch als Schlafphasenwecker einsetzen
Eine weitere Möglichkeit sind handelsübliche Fitnesstracker oder Smartwatches, die die Funktion einer Schlafanalyse bereits integriert haben. Somit entstehen für den Nutzer keine weiteren Anschaffungskosten. Die Verbindung zwischen Tracker oder Watch erfolgt bei den meisten Modellen via Bluetooth. Eine separate App auf dem Smartphone übernimmt dann die notwendigen Auswertungen. Die Qualität des Ergebnisses hängt dabei maßgeblich von den Fähigkeiten der verwendeten Sensoren innerhalb des Trackers ab. Der Fitnesstracker oder die Smartwatch muss zur Auswertung des Schlafverhaltens zwingend in der Nacht am Handgelenk getragen werden. Gleichzeitig übernimmt das Gerät auch das Wecken am Handgelenk. Dies geschieht meist durch ein akustisches Signal oder durch ein Vibrieren am Handgelenk. Fast jede leistungsstarke Smartwatch bietet heute eine verwendbare Technik zum sanften Wecken an. Einen guten Eindruck hinterlässt beispielsweise die Smartwatch Withings Steel HR Sport, die sich als Schlafphasenwecker gut eignet.
Die neue Apple Watch als intelligenter Schlafphasenwecker
Wer bereits eine leistungsstarke Smartwatch besitzt, beispielsweise eine Apple Watch aus der 4./5. Generation, kann damit ebenfalls die gewünschte Schlafanalyse durchführen. Allerdings verfügt die aktuelle Apple Watch standardmäßig nicht über die notwendigen Funktionen der Schlafanalyse. Zwar sind bereits alle Sensoren dafür vorhanden, allerdings hat Apple bisher auf diese Funktionalität bei dem Betriebssystem watchOS verzichtet.
Dennoch muss der Nutzer der Apple Watch nicht auf diese Funktion verzichten. Über spezielle Apps lässt sich die Smartwatch ebenfalls in einen intelligenten Schlafphasenwecker verwandeln. Da die Apple Watch und ein iPhone miteinander verbunden sind, fungiert die Smartwatch selbst als Wecker und erinnert den Träger durch eine angenehme Vibration an das Aufstehen. Aktuell gibt es bei der Apple Watch verschiedene Lösungen. Besonders überzeugt hat die App Autosleep in Kombination mit dem smarten Wecker AutoWake.
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Weitere Alternativen bei der Datenerfassung während des Schlafes
Grundsätzlich muss ein Schlafphasenwecker immer auf die tatsächlichen, zeitnahen Schlafdaten des Nutzers zurückgreifen, um ein korrektes Wecken zu ermöglichen. Wer allerdings das nächtliche Tragen einer Fitnesstrackers oder einer Smartwatch als störend empfindet, kann auch auf eine andere Art der Datenerfassung zurückgreifen. So bieten mehrere Anbieter technische Lösungen, wobei das Gerät zur Schlafdatenerfassung unter der Matratze platziert wird. Auch hier lassen sich problemlos die Bewegungen und die Atem- und Herzfrequenzen des Schlafenden erfassen.
Bei allen angebotenen Lösungen werden die erhobenen Daten an ein verbundenes Smartphone übermittelt. Bei den meisten Geräten wird dazu der Bluetooth-Standard verwendet. Die Verarbeitung und das mögliche Wecken werden dann über das Smartphone realisiert.
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Fazit: Was bringt tatsächlich ein Schlafphasenwecker?
Die Idee des Schlafphasenweckers ist eine durchaus interessante Lösung, wenn es um das intelligente Wecken geht. Zumal sich jeder Schlaf in Dauer und Qualität unterscheidet. Entsprechend fällt auch die optimale Weckzeit ebenfalls unterschiedlich aus. Wer sich für einen Schlafphasenwecker entscheidet, muss sich allerdings mit der verwendeten Technik im Details beschäftigen. Zumindest muss für eine korrekte Datenerfassung während des Schlafes gesorgt werden. Der einfachste Weg ist dabei das Tragen eines Trackers oder einer Smartwatch. Alternativen dazu existieren ebenfalls am Markt.
Bei der Wahl des passenden Schlafphasenweckers sind zudem die Art des Alarms, die individuelle Weckzeit und die Einfachheit des Systems (Bedienbarkeit) entscheidend. Eine besondere Aufmerksamkeit sollte auf die verwendete Software (App) gelegt werden. Hierüber werden die einzelnen Parameter des smarten Weckers eingestellt. Wer sich für eine Lösung auf der eigenen Smartwatch entscheidet, kann zudem auch weitere Funktionen abrufen.
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Kommentare
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