Sp02-Messung – ein Hinweis auf eine Schlafapnoe?
Geschätzte Lesezeit: 3 MinutenSp02-Messung: Wissenschaftliche Untersuchungen gehen davon aus, dass rund 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung unter einer sogenannten Schlafapnoe leiden. Dabei handelt es sich um eine Atemstörung während des Schlafes. Bei dem Schlafapnoe-Syndrom (SAS) treten innerhalb der Nacht konkrete Atemstillstände auf, die zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Blutes führen. Viele Hersteller von Smartwatches und Fitness Trackern reagieren nun mit passenden Funktionalitäten.
Auf den ersten Blick äußert sich eine Schlafapnoe durch das klassische Schnarchen (Rhonchopathie). Allerdings ist ein auftretendes Schnarchen nicht in jedem Fall mit einer Schlafapnoe gleichzusetzen. Die eigentliche Ursache ist eine Entspannung der Muskulatur im Mundraum und Rachen. Besonders bei einer Rückenlage wird es dann zunehmend eng im Rachenbereich. Ist keine genügende Spannung in der Atemmuskulatur vorhanden, kommt es zu einer Behinderung der Atmung. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem kurzfristigen Atemstillstand. Dieses Phänomen ist besonders bei Männern ab einem mittleren Alter anzutreffen.
Das gefürchtete Schnarchen
In diesem Fall beginnt die erschlaffte Muskulatur (Zäpfchen und Gaumenbogen) zu vibrieren. Es entsteht das klassische Schnarchen. Teilweise wird das auftretende Schnarch-Geräusch auch durch eine zurückfallende Zunge verursacht. Kommt es zu einem krankhaften Atemstillstand, fällt automatisch die Sauerstoffsättigung des Blutes (Hypoxämie). Dieser Zustand kann sich während des Schlafes für mehrere Sekunden wiederholen. In dieser Zeit wird der Körper und besonders das Gehirn mangelhaft mit Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig steigt CO2-Gehalt im Blut. Dieser Anstieg sorgt für eine Weckreaktion des Körpers. Dies nimmt die betreffende Person während des Schlafes nicht wahr, dennoch wird die jeweilige Schlafphase unterbrochen.
Sp02-Messung: Wie hilft diese Funktion weiter?
Bedingt durch den Umstand, dass das Schlafapnoe-Syndrom verstärkt beachtet wird, werden momentan viele Wearables mit einer Funktion zur Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes ausgestattet. Mit der sogenannten Sp02 Messung (Pulsoximetrie) kann eine mögliche Sauerstoffunterversorgung entdeckt werden.
Die Abkürzung SpO2 steht für die periphere Sauerstoffsättigung. Hierzu wird eine besondere Technik verwendet, die die Sauerstoffmenge im Blut möglichst genau bestimmt. Viele Anbieter von Smartwatches, Fitness Trackern und Fitness Ringen bieten in ihren mobilen Geräten dazu eine erweiterte Funktionalität an. Dabei messen die vorhandenen Sensoren den Sauerstoffgehalt des Blutes.
Wie funktioniert eine Sp02-Messung bei einer Smartwatch
Bei der Sp02-Messung kommt eine optisch-elektrische Messung zum Einsatz. In dem Wearable sind dazu zwei Komponenten notwendig. Dazu versendet eine LED einen Lichtimpuls. Dieser durchdringt die Haut. Ein optischer Sensor wiederum misst das reflektierte Licht. Dabei reflektiert sauerstoffarmes Blut das Licht in einem anderen Maße als sauerstoffreiches Blut. Daraus lässt sich die Sauerstoffsättigung des Blutes ziemlich genau errechnen. Diese Technik wird als Pulsoximetrie bezeichnet.
Will man nun feststellen, ob ein möglicher Hinweis auf eine Schlafapnoe vorliegt, muss zwingend eine durchgehende SpO2-Messung während des Schlafes durchgeführt werden. Das bloße Schnarchen ist hierbei kein eindeutiger Beweis. Auch eine Sp02-Messung am Tage liefert nur wenige Anhaltspunkte auf eine mangelhafte Sauerstoffsättigung des Blutes in der Nacht.
Mit welchem Wearables lassen sich Hinweise auf eine Schlafapnoe feststellen?
Auch wenn aktuell viele Anbieter von Smartwatches, Pulsoximeter und Fitness Trackern mit einer möglichen Sp02-Messung werben, ist die angebotene Funktionalität für das Auffinden einer Schlafapnoe häufig nicht geeignet. Bei vielen Geräten beschränkt sich die Messung der Sauerstoffsättigung nur auf einen sehr kurzen Zeitraum. Dies ist sicherlich für eine kurze Überprüfung durchaus hilfreich, doch in unserem Fall ist eine Sp02-Messung während des gesamten Schlafes notwendig (siehe dazu Fitness Ring mit Schlaftracking und Sp02-Messung).
Nur durch einen permanenten Messzyklus (für mehrere Stunden während des Schlafes) mit einer hohen Anzahl an Messungen können kurze Atemaussetzer überhaupt entdeckt werden. Hier sollten Sie daher sehr genau schauen, ob das eingesetzte Messgerät (Smartwatch, Fitness Tracker) technisch überhaupt in der Lage ist, diese notwendige Messdichte zu liefern.
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